Die Agenda am letzten Tag besteht aus einer langen Plenumssitzung. Dort werden alle Papiere, die vorher in kleineren Gruppen verhandelt wurden, vorgestellt und endgültig abgesegnet, wenn es keine
last-minute Bedenken gibt. Die ägyptische Umweltministerin sitzt dem Plenum vor und schlägt mit einem hölzernen Hammer auf den Tisch, wenn ein Papier verabschiedet wird. Die Stimmung ist
freundlich, immer wieder wird der „spirit of compromise“ angesprochen. Niemand weiß, wie lange die letzte Sitzung geht. „Halbe Stunde, oder bis nach Mitternacht“, sagt ein erfahrenes Mitglied der
deutschen Delegation mit einem Schmunzeln – um 18:00 Uhr. Doch drei Stunden später ist es geschafft. Der Hammer fällt, Applaus, lange Dankesreden und letzte Worte. Delegierte eilen zum Bus,
verabschieden sich von Freunden, alles geht auseinander. Kein Knall, kein Feuerwerk, kein Blitz der Erleuchtung.
Obwohl 92% der Unterzeichnerstaaten an der Konferenz teilgenommen haben, obwohl 73 Beschlüsse gefasst wurden und obwohl die ägyptische Umweltministerin von einem historischen Moment spricht: Es
ist kein Wendepunkt, keine Garantie für „Jetzt ist alles besser“.
Für das BESSER muss jetzt trotzdem gekämpft werden. In jedem Land müssen Menschen die Regierungen daran erinnern, was sie hier auf der COP14 beschlossen haben, ihnen auf die Finger schauen und
darauf drängen, die Versprechen umzusetzen.
Auch in Deutschland.
Text: Linnea Hindriks