Von Brüssel ging unsere Reise mit dem Zug weiter zur spanischen Atlantikküste. Nach mehreren problemlosen Umstiegen ohne Verspätungen kamen wir am Nachmittag in der Stadt San Sebastian an.
Während unserer Reise lernten wir zwei junge Menschen aus Deutschland kennen, die beide unabhängig voneinander mit dem Zug auf dem Weg nach Lissabon waren.
Flo bezeichnete sich selbst als „Weltreisender“ und erzählte uns viel über seine vorherigen Aufenthalte in Kolumbien und Australien und die damit verbundenen Langstreckenflüge. Er war auf dem Weg
seinen Vater und Bruder für einige Tage in Lissabon zu besuchen. Da er zuvor bereits sehr viel geflogen ist, entschied er sich dazu, diese Strecke nun mit dem Zug zurückzulegen. Das Mädchen war
auf dem Weg zu einem gemeinsamen Urlaub mit ihren Freund*innen nach Lissabon. Alle anderen aus ihrem Freundeskreis hatten sich für das Flugzeug als schnellste und günstigste Variante entschieden.
Nur sie hatte sich bewusst dagegen entschieden, fuhr nun mit der Bahn und nahm dafür sogar einen kürzeren Aufenthalt in Lissabon in Kauf.
Die Zwei waren das beste Beispiel dafür, dass die derzeitige Situation auch einige bisherige Vielflieger*innen der jungen Generationen zum Umdenken bewegt und eine Reise mit dem Zug innerhalb
Europas gar kein Problem ist –
man muss es nur wollen!
Wir lernten San Sebastian und dessen typische Gepflogenheiten kennen. In der Gegend San Sebastians entschieden wir uns, auf einem kleinen Teil des Jakobsweges wandern zu gehen. Es war ein
anstrengender Weg nach oben, doch als wir über 500 Meter Höhe erreichten, hatten sich wirklich alle Anstrengungen gelohnt. Vor uns erstreckte sich auf der einen Seite das Landesinnere und auf der
anderen Seite die unendliche Weite des Atlantiks. Während wir so auf die scheinbare Unendlichkeit des Ozeanes schauten, dachten wir darüber nach, dass eigentlich kaum etwas unendlich ist.
Unser aktueller Lebensstil geht mit einem erheblichen Ausstoß von Treibhausgasen einher, die den Klimawandel vorantreiben und für eine Erwärmung der Atmosphäre sorgen. CO2 spielt dabei eine
erhebliche Rolle. Uns wurde die Wichtigkeit des vor uns liegenden Ozeans bewusst. Ein riesengroßer wichtiger Speicher, der als Kohlenstoffsenke zunehmend CO2 aufnimmt. Dabei sind unsere Gewässer
gefährdet, zu versauern und die dortigen Lebewesen zu sterben. Ein Anstieg von nur 2°C zum Beispiel könnte die komplette Vernichtung der Korallen zur Folge haben. Was mag dann so ein Anstieg für
uns Menschen bedeuten?
Wir schauten weiter auf die Dörfer am Rande des Jaizkibel-Gebirges und malten uns aus, ob und wie sich diese und weitere Städte in den weiteren Jahren entwickeln würden. Wo werden wir als
Menschheit hingehen? Viele und vor allem junge Menschen haben den Ernst der Lage verstanden, doch die Politik stagniert. Wie schafft man es, gehört zu werden und zu zeigen, dass man nicht hinter
den aktuellen Entscheidungen steht und einen wirklichen Wandel fordert?
Eine Möglichkeit ist: Indem man laut ist. Indem man viele ist. Indem man gemeinsam auf die Straße geht. Dazu braucht es jede*n Einzelne*n.
Daher rufen wir jede und jeden dazu auf, beim nächsten Globalen Klimastreik am 29.11. auf die Straße zu gehen und für unser Klima, unsere Umwelt und die Natur zu kämpfen.
© Bildnachweis für Foto im Header: NAJU