Wir sind nicht allein – Die COY (Conference of Youth) gibt uns einen ersten Einblick in die Arbeit internationaler Klimapolitik und lässt unsere Spannung auf die COP25 steigen!
Es sind nur noch knapp 24 Stunden bis zur offiziellen Eröffnung der 25. UN-Weltklimakonferenz!
Seit Freitag bereiten wir uns gemeinsam mit jungen Klimaschützer*innen aus der ganzen Welt im Rahmen der COY (Conference of Youth) auf die anstehenden zwei Konferenzwochen vor.
Die COY ist die Jugendklimakonferenz der von der UN offiziell anerkannten Konstituierung YOUNGO (Youth Non-Governmental Organizations). Alle an der COP beteiligten Jugendorganisationen gehören
dem internationalen Netzwerk YOUNGO an. Neben YOUNGO gibt es weitere acht Konstituierungen wie z.B. IGOs (einzelne Staaten), BINGOs (Wirtschafts- & Industrieorganisationen) und ENGOs
(Umweltorganisationen). Alle haben auf den Verhandlungen Rederecht, um ihre Positionen deutlich zu machen.
Auf der Agenda der vergangenen Tage stand neben einer offiziellen Eröffnungszeremonie vor allem inhaltliche Arbeit. In unterschiedlichen Workshops und Arbeitsgruppen haben wir die Möglichkeit genutzt, uns mit anderen jugendlichen COP-Teilnehmenden zu vernetzen und zu den wichtigen Verhandlungsthemen auszutauschen. Dabei geht es nun darum, zu unterschiedlichen Themen Positionspapiere zu entwickeln, die dann im Rahmen von sogenannten Interventionen in den Verhandlungen vorgestellt werden. Um bei diesen Reden möglichst alle Meinungen der rund 400 Teilnehmer*innen aus 85 verschiedenen Ländern zu vertreten, arbeiten wir nun auf der COY gemeinsam unter Hochdruck an gemeinsamen Positionierungen.
Die Zusammenarbeit mit jungen Klimaschützer*innen bietet einen Vorgeschmack auf die bevorstehende UN-Klimakonferenz. Die Schwierigkeiten einer Einigung auf internationaler Ebene kannten wir bisher nur (aus dem Politikunterricht in der Schule) theoretisch. Nun wird uns bewusst, wie schwierig die Umsetzung in Wirklichkeit ist. Die Ansichten eines ambitionierteren Klimaschutzes sind je nach Land bzw. Ländergruppe sehr unterschiedlich sowie die Vorstellungen über den Weg dorthin.
Wenn man nun bedenkt, wie viele Akteur*innen auf der Weltklimakonferenz beteiligt sind, die ganz unterschiedliche Zielsetzungen haben, bekommt man ein Verständnis dafür, wie schwierig die Abstimmungen sein werden. Zusätzlich ist die Arbeitsstruktur schwer zu durchdringen. Fast stündlich werden der Ablauf und die Zeiten der einzelnen Arbeitsgruppen geändert. Dementsprechend passiert es nicht selten, dass irgendjemand von uns entweder zur falschen Zeit oder an einem falschen Ort auf ein Treffen wartet.
Bis heute Nachmittag müssen die ersten Positionen formuliert sein, da dann unter anderem die COP25-Präsidentin und chilenische Umweltministerin Carolina Schmidt sowie die Generalsekretärin der UNFCCC Patricia Espinosa Cantellano zu Gast sein werden, um sich unsere Positionen anzuhören.
Update: Erfolgreicher Abschluss
Nach einigen Stunden des konzentrierten Arbeitens ging es für uns unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen zur Abschlussveranstaltung. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir die Aula aus Sicherheitsgründen nicht verlassen durften, trafen die geladenen Gäste endlich ein und es konnte mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse der vergangenen Tage begonnen werden. Neben den zuvor angekündigten Gästen erschien zu unserer Überraschung der UN-Generalsekretär António Guterres. Seine motivierenden Grußworte richteten sich dabei nicht nur an uns Konferenzteilnehmenden, sondern an Jugendliche auf der ganzen Welt, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen. Das Video mit der Rede findet ihr auf unserer Facebook-Seite!
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