Gestern hatten wir das erste Mal für eine Jugend-Delegation die Möglichkeit, schon vor der Konferenz die aktuelle deutsche Delegation zu den Verhandlungen kennenzulernen. Zarah, Felician und Julius konnten an dem digitalen Austausch teilnehmen.
Nach einer kurzen Vorstellung der Jugend-Delegation blieb noch Zeit, zwei Themen anzusprechen, die wir aus den Erfahrungen und Gesprächen mit jungen Menschen während der letzten Monate destilliert haben.
Erstens wurde immer wieder betont, dass nicht erst seit dem Ausbruch der Covid-Pandemie eine Knappheit an Umweltbildungsangeboten herrscht. Um bei Heranwachsenden ein Bewusstsein für die
Zusammenhänge natürlicher Prozesse und das eigene Eingebundensein darin zu fördern, sind pädagogische Programme essenziell. Nur dank direkter Erfahrungen in der Natur kann eine bedeutungsvolle
Verbindung zu ihr (ecophilia) und das tiefere Verständnis der Fragilität unserer Ökosysteme wachsen.
Besonders auf zwei Aspekte haben wir dabei hingewiesen:
(1) die Notwendigkeit den Zugang zu außerschulischen Bildungsangeboten zu verbessern und
(2) die Ausstattung der Institutionen und entsprechend die Qualität der Programme zu fördern.
Der zweite Punkt betrifft die Verteilung von Ressourcen. Um die Lage der Ökosysteme zu verbessern und bedrohte Lebensräume zu erhalten wird es in der wissenschaftlichen Community als unabdingbar
erachtet, biodiversitätsschädigende Subventionen (z. Bsp. in (Land-)Wirtschaft) abzubauen. Deren Ausmaß übersteigt aktuell die Summen, die für den Naturschutz global bereit stehen, bei weitem.
Den Delegierten war dieser Aspekt nicht neu, sie betonten die Wichtigkeit dieser Frage. Gleichzeitig sind Fortschritte hier stark vom politischen Willen abhängig, schließlich seien die
angesprochenen Geldströme oft eingewoben in einem Netz sozialer und wirtschaftlicher Bedürfnisse.
Das Treffen schloss mit einer kurzen Runde aller Teilnehmer*innen und der Erörterung, wie es möglich sein könnte während der Zwischenverhandlungen im März in Genf (SBSTTA-24, SBI-3 and WG2020-3)
trotz Covid-Beschränkungen im Austausch zu stehen.
Wir danken der deutschen Delegation für die Gelegenheit zu einem Treffen sehr herzlich und freuen uns auf den weiteren Austausch.
Mehr Hintergrund-Informationen zu den angesprochenen Punkten gibt es hier:
Bildung: Policy-Brief von GYBN
Subventionen: nefo Gastbeitrag ¨Biodiversitätsschädigende Finanzströme bei der
Weltnaturkonferenz 2022¨, November 2021 von Florian Tietz