Same procedure as every year?

Nicht mit uns! Forderungen zum globalen Erdüberlastungstag

Auf den ersten Blick scheint der 2. August ein ganz normaler Tag zu sein. Doch in diesem Jahr stellt er auch eine Zäsur dar. Denn der Tag ist nicht nur einfach ein Mittwoch, er ist auch der globale Erdüberlastungstag (im Englischen Earth Overshoot Day genannt). Laut den Berechnungen der Organisation Global Footprint Network hat die Menschheit an diesem Tag alle Ressourcen verbraucht, die unsere Erde im Laufe eines Jahres regenerieren kann. Wir produzieren mehr CO2 als Ozeane und Wälder aufnehmen können und holzen mehr Wälder ab als wieder aufgeforstet werden. Um diesen Lebensstil weiterzuführen, bräuchten wir mehr als eine Erde. Die aktuelle Wirtschaftspolitik ist sogar weiterhin darauf ausgerichtet, dass möglichst viel konsumiert wird.

 

© NAJU | Jörg Farys
© NAJU | Jörg Farys

Same procedure as every year? Nicht mit uns! Die Naturschutzjugend (NAJU) fordert von der Bundesregierung, endlich für eine ressourcenschonende Wirtschaftsweise und Konsumkultur einzustehen. Der massive Ressourcenverbrauch geht nicht nur auf Kosten der Erde, sondern auch auf Kosten künftiger Generationen und Länder des globalen Südens. Es ist höchste Zeit, dass nachhaltige Veränderungen vorangetrieben werden. Es ist essenziell eine lebenswerte Umwelt für die jetzige und kommende Generationen zu sichern.


Es muss etwas geschehen!

Daher fordern Aktivist*innen der NAJU anlässlich des globalen Erdüberlastungstages 2023

 

… ein global gerechtes und gemeinwohlorientiertes Wirtschaftssystem, das auf Suffizienz und echter Nachhaltigkeit basiert!

Es ist unerlässlich, dass sowohl die Bundesregierung, die Europäische Union als auch die G20 ihre aktuellen Wirtschaftspolitiken überdenken. Statt darauf abzuzielen, den Konsum von Gütern zu maximieren, muss der Fokus auf der Umsetzung eines Kreislaufwirtschaftsmodells liegen. Es ist unzureichend, bestehende Produktionsprozesse und Güter vermeintlich zu dekarbonisieren und als „grün“ zu labeln. Auch die Fokussierung auf Grüne Technologien, führt nicht allein zu einer Schonung der Ressourcen. Das gegenwärtige Streben nach Wirtschaftswachstum basiert auf einem exzessiven Ressourcenverbrauchs und negiert das ursprüngliche Prinzip der Nachhaltigkeit. 

 

… übergreifende Regeln zum Schutz von Ressourcen auf nationaler und internationaler Ebene mit dem Ziel, weniger Ressourcen zu verbrauchen als im Durchschnitt pro Jahr zur Verfügung stehen!

Seit Jahrzehnten wird der Erdüberlastungstag berechnet und die Ergebnisse sind ernüchternd: Jahr für Jahr verbrauchen wir frühzeitig unsere Ressourcen. Sowohl in Deutschland als auch international fehlt es immer noch an einem spezifischen Fahrplan und klaren Zielen, wie wir in den kommenden Jahren mit den uns theoretisch zustehenden Ressourcen nachhaltig umgehen können. Der Ressourcenbericht des Umweltbundesamtes und die damit verbundenen Empfehlungen zeigen deutlich, dass wir ein umfassendes Ressourcenschutzgesetz mit konkreten Zielen benötigen. Die bestehenden Regelwerke greifen hier viel zu kurz. 123

 

… einen globalen Ansatz, um die Kosten der Natur- und Umweltschäden durch den übermäßigen Rostoffabbau und Ressourcenverbrauch finanziell zu berücksichtigen!

Die Ausbeutung von Ressourcen verursacht erhebliche Schäden an der Natur und der Umwelt, unter denen insbesondere lokale Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden sowie zukünftige Generationen leiden. Gegenwärtig spiegeln sich diese Schäden in keiner Weise in den Marktpreisen der Konsumgüter wider. Es ist dringend erforderlich, einen konsequenten globalen Ansatz zu verfolgen, um die entstandenen Schäden finanziell zu bewerten und in die Preisgestaltung auf dem Markt einzubeziehen.

 

Quellen:

1: https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/oekonomische-rechtliche-aspekteder/ressourcenschutzrecht

2: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/konsumressourcenmuell/220919_nabu-standpunkt_ressourcenschutz-stammgesetz.pdf

3: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/nachhaltiges-wirtschaften/biooekonomie/32242.html

 

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NAJU Forderungen zum globalen Erdüberlas
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Was sagen Kinder eigentlich dazu?

Foto: Jörg Farys | Die Projektoren
Foto: Jörg Farys | Die Projektoren

Die NAJU hat zum deutschen Erdüberlastungstag 2019 gemeinsam mit Germanwatch e.V., INKOTA-netzwerk, BUNDjugend und FairBindung e.V. nachgefragt, was Kinder einer vierten Klasse in Berlin dazu sagen. Schau rein!

 



Der Erdüberlastungstag wird jährlich für jedes Land und für unsere gesamte Erde von Global Footprint Network errechnet. Für die Berechnung des Tages werden zwei Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde Ressourcen aufzubauen sowie Abfälle und Emissionen aufzunehmen und zum anderen der gesamte Bedarf an Ressourcen und Flächen, den wir durch unsere derzeitige Lebens- und Wirtschaftsweise benötigen. Weitere Informationen zur Berechnung und Datenerhebung gibt es beim Global Footprint Network.

© Bildnachweis für Foto im Header: Jörg Farys | Die Projektoren

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