„Kie-wit“ ruft der Vogel des Jahres 2024 freudig, um „Hallo“ zu sagen. Der Kiebitz ist gut zu erkennen an seinem Federkleid: Ein paar lange dünne schwarze Federn schmücken seinen Kopf und seine Flügel glänzen schwarz-bunt. Besonders sind auch seine akrobatischen Flugmanöver. Wenn der Kiebitze einen geeigneten Brutplatz auf dem Boden gefunden hat, fliegt er in einer Schleife darüber. Urplötzlich stürzt er sich dann in die Tiefe. Bei der Paarung führen Kiebitze sich gegenseitig Tänze vor.
Bereits 1996 wurde der Kiebitz zum Vogel des Jahres gewählt, doch an seiner Gefährdung hat sich seitdem kaum etwas verändert. Ganz im Gegenteil: Seine Lage hat sich sogar verschlechtert. Die Wahl
zum Vogel des Jahres ist also eine perfekte Möglichkeit, um mehr Aufmerksamkeit auf ihn und den Schutz seines Lebensraums zu lenken.
Der Lebensraum des Kiebitzes schwindet zunehmend. Moore und Sümpfe, in denen er ungestört am Boden brüten kann, findet er kaum noch. So muss er auf Äcker und Wiesen ausweichen. Dort überlebt von
dem Gelege mit meist vier Eiern kaum mehr als eines der Küken. Die Art ist stark bedroht und wurde 2015 auf die internationale Rote Liste gefährdeter Vogelarten gesetzt. Auch der Einsatz von
Pestiziden ist schädlich für den Vogel, denn dadurch sterben die Insekten, die der Kiebitz frisst. Die Überlebenschancen für seine Brut sinken. In Deutschland verringerte sich die Population
zwischen 1992 und 2016 um 88 Prozent.
Den Kiebitz mit Kindern und Jugendlichen entdecken
Du möchtest Kinder und Jugendliche für den Kiebitz begeistern und ihnen vermitteln, welche Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil und dem Rückgang der Kiebitzbestände bestehen? Die Beschäftigung mit bedrohten Arten wie dem Kiebitz und komplexen Themen wie der Klimaerhitzung, dem Flächenverbrauch und deren Folgen sollte dabei herausfordern, ohne zu überfordern, Freude bereiten und nicht frustrieren. Dazu bieten sich gemeinsame Exkursionen mit NABU-Expert*innen vor Ort an. Auch die gemeinsame Organisation einer Ausstellung kann die über die Zusammenhänge der Entwicklung von Kiebitzbeständen, der Landwirtschaft und unserer Ernährung erklären. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten ins Handeln zu kommen.
Mit ihren Materialien und Aktionsangeboten zum Vogel des Jahres 2024 greift die NAJU diese Themen auf und bietet Anregungen, wie du Kindern spielerisch und forschend die Bedürfnisse von bedrohten
Arten wie dem Kiebitz sowie Handlungsmöglichkeiten zu dessen Schutz vermitteln kannst.
Noch mehr Infos über den Kiebitz gibt es hier.
© Bildnachweis für Foto im Header: Ralph Sturm/LBV