Für das Herstellen ihres konstituierenden Elementes und für den Erhalt der Funktionsfähigkeit ihres Netzwerkes benötigen Blockchain-Produkte[1] die Herstellung von Konsens über die Echtheit der von ihnen gespeicherten Daten. Diesen Konsens zwischen Teilnehmenden ihres Netzwerkes stellen sie in der Regel mithilfe von Algorithmen her, welche den Besitz einer Ressource beweisen sollen. Der gängigste Algorithmus nennt sich „Proof of Work“. Teilnehmende eines Blockchain-Netzwerkes müssen hierbei beweisen, dass sie eine bestimmte Rechenkraft aufbringen können. Dies tun sie, indem sie ein kryptografisches Rätsel lösen (sprich, indem sie eine große Menge Zahlen raten). Dieser Algorithmus kommt beispielsweise auch im beliebtesten aller Blockchain-Produkte, der Kryptowährung Bitcoin zum Einsatz. Die enorme, für Proof of Work benötigte Rechenkraft hat dabei bereits bei Bitcoin allein zu einer Reihe von Problemen geführt:
Mit der steigenden Popularität von Kryptowährungen und dem besonders seit der Coronakrise verstärkten Problem, dass die durch die Zentralbanken zur Rettung der Wirtschaft erzeugte Liquidität großteils in die Finanzindustrie und damit auch in Kryptowährungen fließt, hat sich das Problem in jüngster Vergangenheit nur verstärkt. Es kann fundiert gemutmaßt werden, dass der Ressourcenverbrauch für Kryptowährungen tendenziell eher steigt als sinkt.
Wenn wir die Weltgemeinschaft perspektivisch vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen wollen, können wir es uns nicht leisten, mehr statt weniger Strom zu verbrauchen. Hinzu kommt, dass wir günstige, moderne Technologien benötigen, die sparsam mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. Das betrifft auch die teilweise äußerst seltenen und nur sehr schwer, bis gar nicht recyclebaren Rohstoffe, die für die Herstellung von Computerchips benötigt werden. Bitcoin und andere Blockchain-Produkte sorgen ohne Not für einen erhöhten Energie- und Ressourcenverbrauch. Zudem fehlen diese Ressourcen für sinnvolle Anwendungen. Damit zahlen wir am Ende alle nicht nur durch die Umweltzerstörung, unter der wir alle leiden, sondern auch finanziell, da Strom und IT-Produkte ohne Not teurer werden.
Nebst ihrem zweifelhaften gesellschaftlichen[3] und praktischen Nutzen[4] stellen Produkte auf Basis von Blockchains somit eine Gefahr für die Ziele des Umwelt- und Ressourcenschutzes und dadurch eine weitere Reduktion des gesellschaftlichen Nutzens dar. Sie verstoßen gegen die Suffizienzbedingungen einer postfossilen Gesellschaft.
Als NAJU fordern wir darum ein Verbot umweltschädlicher Konsensalgorithmen außerhalb wissenschaftlicher Forschung. Dies betrifft derzeit insbesondere die folgenden Algorithmen:
Beschlossen von der Bundesdelegiertenversammlung der NAJU am 25.09.2021